Erfurt

gedenkt

den Opfern

RechteR Gewalt

18. Oktober 2025

12-20 Uhr

Domplatz Erfurt

Logos verschiedener Organisationen und Initiativen in Thüringen, darunter LIGA Selbstvertretung, Migranz Thüringen, LaFiT, ezra, Erfurt, QUEERW e.V., Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V.
Wir Gedenken
Programm
Veranstaltende

Pressemitteilung
Einladung
Kommt vorbei
  • Was bedeutet rechte gewalt?

    Rechte Gewalt heißt, dass Menschen angegriffen werden, weil andere sie für weniger wert halten.

    Bis heute stellen rechte Gewalt und rechte Einstellungen eine Gefahr für Menschen in unserer Gemeinschaft dar – auch in Erfurt.

  • Wozu brauchen wir den Gedenktag?

    Zuhören, Verstehen und gemeinsam Erinnern.

    Wir zeigen uns solidarisch mit allen, die betroffen sind, und machen deren Perspektiven sichtbar.

    Lasst uns zusammen wirksam werden für eine solidarischere und friedlichere Gesellschaft.

  • Wen bringt der Gedenktag zusammen?

    Betroffene von rechter Gewalt und ihre Angehörigen können miteinander ins Gespräch kommen und Erlebtes teilen.

    Wir richten uns ausdrücklich an von Rassismus betroffene Menschen, queere Menschen sowie Menschen mit Behinderung.

    Das gemeinsame Gedenken ist darüber hinaus ein Anlass, um all diejenigen zusammenzubringen, die sich für ein offenes und sicheres Erfurt für alle einsetzen wollen.

Wir gedenken:

Heinz
Mädel

wurde 1990 homofeindlich beleidigt, attackiert und so schwer verletzt, dass er wenige Tage später verstarb. Die Attacke auf den 58 Jährigen ereignete sich am 25. Juni, während er in der Erfurter Johannesstraße spazieren ging.

Symbolisches Platzhalterbild eines Menschenprofils mit Kreis als Kopf und Oval als Schultern auf weißem Hintergrund.
Die ganze Geschichte ...

Ireneusz Szyderski

wurde 1992 aus rassistischen Motiven von Neonazis brutal misshandelt und ausgeraubt. Der polnische Erntehelfer starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Ireneusz Szyderski war 24 Jahre alt, als er am 3. August vorm Discozelt in Erfurt-Stotternheim ins Visir der Sicherheitsleute geriet.

Schwarz-Weiß-Fotografie eines jungen Mannes mit lockigem Haar, der direkt in die Kamera schaut.
Die ganze Geschichte ...

Hartmut Balzke

wurde 2003 bei einem Angriff von Neonazis so schwer verletzt, dass er zwei Tage später im Krankenhaus starb. Der 48 Jährige war auf dem Weg von einer Party ins AJZ, als er und sein Begleiter am 25. Januar in der Trifftstraße angegriffen wurden.

Schwarz-weißes Porträt einer Frau mit dunklem, lockigem Haarkranz und einem freundlichen Gesichtsausdruck.
Die ganze Geschichte ...

Das jährliche Erinnern an die drei Erfurter Todesopfer Rechter Gewalt fest in der städtischen Erinnerungskultur zu verankern, ist eines der Kernanliegen des Blinde Flecken e.V.

Rechte Gewalt ist keine Randerscheinung, sondern eine akute gesellschaftliche Herausforderung.

Die Lage ist ernst – 2024 verzeichnete ezra mit über 200 rechten, rassistischen und antisemitischen Angriffen in Thüringen einen Höchststand. Diese Entwicklung macht deutlich: Rechte Ideologien und Gewalt sind eine reale Bedrohung für Menschen in unserer Gemeinschaft.

Nach den Recherchen von ezra, der Thüringer Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt gibt es in Thüringen seit 1990 mindestens zwölf Todesopfer rechter Gewalt. Staatlich anerkannt ist bislang nur eine Person.

Eine staatliche Anerkennung würde bedeuten, gesellschaftliche Verantwortung für rechte Gewalttaten, Tötungen und Morde zu übernehmen.

Pressemitteilung zum Gedenktag
  • Hier findet ihr die Forderungen von ezra in voller Länger auf deren Website.

  • Hier könnt ihr euch einen Radio F.R.E.I. Beitrag zum Gedenken an Hartmut Balzke anhören. Findet schon jetzt heraus, warum nicht nur Opferverbände das ganze Verfahren als Justizskandal bezeichnen.

  • Hier könnt ihr einen wissenschaftlichen Beitrag von Matthias Adorf und Franziska Schestak-Haase herunterladen. In der Schriftenreihe Wissen schafft Demokratie problematisieren sie anhand zweier exemplarischer Fälle, Ireneusz Szyderski († 1992) und Klaus-Peter Kühn († 2012), die Kontinuität rechter Gewalt und die sekundäre Viktimisierung durch Polizei und Justiz in Thüringen.

Hier geht’s direkt zu den Podiumsdiskussionen auf unserer Hauptbühne, mit engagierten Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Zuhören. verstehen.

Gemeinsam Erinnern.

Redebeiträge

Auf der Hauptbühne erwarten euch spannende Redebeiträge zu den drei Erfurter Todesopfern Rechter Gewalt. Die Organisator*innen ordnen die Taten für euch in den gesellschaftlichen Kontext und die Ereignisse der 1990er und 2000er Jahre in Erfurt und Thüringen ein.

Alle drei Redebeiträge werden in leichte Sprache übersetzt.

Podiums-diskussionen

Zwischen 14:00 - 18:50 Uhr finden auf der Hauptbühne Podiumsdiskussionen mit engagierten Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft statt.

Workshops

In Zelt I und Zelt II finden Workshops von verschiedenen Initiativen und Vereinen aus Erfurt und Thüringen statt. Behandelt werden Themen wie Queer- und Frauenfeindlichkeit, Erfahrungen mit rechter Gewalt von Menschen mit Behinderung und die rassistischen Ausschreitungen gegen algerische Vertragsarbeiter im August 1975 in Erfurt.

Interaktives Theater

Mit dem “Antidiskriminierungstheater” bringt das Forum-Theater Diskriminierungserahrungen aus dem Alltag auf die Bühne. Das Publikum ist zum mitmachen aufgefordert und wird Teil der szenischen Erfahrungswelt.

#erinnernheissthandeln

#niewiederistjetzt

#erinnernheissthandeln #niewiederistjetzt

Programm:

Hauptbühne
Zelt I
Zelt II
Stadtführung

Ein erfahrenes Awareness- und Ordner*innen-Team steht uns allen auf dem Gelände des Domplatzes während der gesamten Veranstaltungsdauer von 12-20 Uhr aufmerksam zur Seite.

Wir informieren euch außerdem in Kürze, ob und in welchem Umfang wir ein Gebärdensprache-Dolmetsching anbieten können.

#erfurtgedenkt2025

#gegenrechtegewalt

#erfurtgedenkt2025 #gegenrechtegewalt

Veranstaltende:

Der Gedenktag ist eine Errungenschaft von Initiativen und Selbstorganisationen, die seit Jahren für Anerkennung, Sichtbarkeit und Unterstützung kämpfen.

Blinde Flecken e.V.
Erfurt

bietet historisch-politische Bildungsarbeit zur Aufklärung und Aufarbeitung rechter Gewalt an. Wir erforschen menschenfeindliche Gewalt und ihre gesellschaftlichen Kontinuitäten seit den 1990er und 2000er Jahren. Die Stärkung marginalisierter Perspektiven steht bei uns im Vordergrund: Indem wir nicht über, sondern mit Betroffenen sprechen. Kernfelder unserer Vereinsarbeit sind die Darstellung unserer Forschungsergebnisse und das jährliche Gedenken an die drei Todesopfer rechter Gewalt in Erfurt: Heinz Mädel, Ireneusz Szyderski und Hartmut Balzke.

Zur Website

Vielfalt Leben –
QueerWeg Verein für Thüringen e.V.

setzt sich für die Belange von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter*, nicht-binären und anderen queeren Menschen (LSBTIQ*) in Thüringen ein. Mit verschiedenen Projekten und Veranstaltungen tragen wir zu mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz für LSBTIQ* in Thüringen bei.

Zur Website

ezra
Erfurt

unterstützt seit April 2011 Menschen, die angegriffen werden, weil Täter*innen sie einer von ihnen abgelehnten Personengruppe zuordnen. Finanziert wird die Opferberatungsstelle über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und das Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit „DenkBunt“. Wir arbeiten in Trägerschaft des re:solut e.V. (Rundum engagiert: solidarische Unterstützung in Thüringen e.V.), einem selbstständigen Werk der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM).

Zur Website

DGB-Bildungswerk
Thüringen e.V. (bwt)

ist ein gemeinnütziger Verein und anerkannter Träger der Erwachsenenbildung in Thüringen. Gegründet wurde das bwt im Jahre 1990 von engagierten Bildungsarbeiter*innen.

Zur Website

LIGA der politischen Interessen- und Selbst-
vertretung von Menschen mit Behinderungen in Thüringen e.V.

und der Dachverband der Selbstvertretungs-Organisationen von Menschen mit Behinderungen in Thüringen. Als Ansprechpartner*in von Menschen mit Behinderungen in Thüringen, aber auch von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit begleiten wir als Expert:innen in eigener Sache die Umsetzung der UN-BRK und des Bundesteilhabegesetzes in Thüringen. Wir möchten die Stimme der Verbände behinderter Menschen mit unserem Handeln stärken.

Zur Website

Migrant*innen-
organisationen – MigraNetz Thüringen e.V. (MNT)

wurde 2015 als Landesverband gegründet und vertritt die politischen, sozialen und kulturellen Interessen von derzeit 70 Mitgliedsorganisationen aus Migrant*innenorganisationen sowie der kommunalen Migrations-, Integrations- und Ausländerbeiräte im Freistaat Thüringen. Insgesamt repräsentieren wir mehr als 3.000 Einzelmitglieder aus den vielfältigen Communities. Wir sind ein transnationaler, heterogener und multiethnischer Verband von Menschen aus mehr als 100 Herkunftsländern.

Zur Website

Landesverband
für Frauen mit
Behinderung in
Thüringen (LaFiT)

ist die politische Interessenvertretung von und für Frauen mit Behinderung. Wir setzen uns für die Umsetzung der Gleichstellung von Frauen und für die Umsetzung der UN-BRK in Thüringen ein.

Zur Website

Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD)

wurde 1985 ins Leben gerufen und ist inzwischen eine der ältesten Selbstorganisation von und für Schwarze Menschen in Deutschland. Wir setzen uns für die Rechte und die politische Partizipation Schwarzer Menschen ein und kämpfen gegen jede Form von institutionellem und strukturellem Rassismus. Ebenso treten wir für eine umfassende Aufarbeitung der deutschen bzw. europäischen Kolonialgeschichte ein. 2001 wurde ISD Bund e.V. als Dachverband für alle lokalen ISD Gruppen gegründet und fungiert seitdem als Netzwerkverbund.

Zur Website

Ihr Seid Ein Verein oder eine Initiative, die sich fuer Weltoffenheit einsetzt?

Ihr kaempft für eine bunte und friedliche Gesellschaft?

Dann stellt euch auf dem Gedenktag für die Opfer rechter Gewalt mit einem eigenen Stand vor!

Mit euch gemeinsam verwandeln wir den Domplatz am 18. Oktober in einen Ort der Begegnung, Vernetzung und Stärkung zivilgesellschaftlicher Selbstorganisation in Erfurt und Thüringen.

Jetzt anmelden

Wenn ihr dabei sein wollt, schreibt uns eine E-Mail bis zum 12. Oktober 2025.

Kommt

vorbei!

Der Gedenktag für die Opfer rechter Gewalt findet auf dem Erfurter Domplatz nahe der Domstufen statt.